In der Gemeinde Mörschwil leben zum heutigen Zeitpunkt 58 Asylsuchende und Personen mit Schutzstatus S. Die aktuellen Zahlen sowie Informationen des Bundes zeigen keinen Rückgang der Asylzahlen. Zum Vergleich: Ende 2021 waren in Mörschwil 17 Personen wohnhaft.

Das Sozialamt Mörschwil ist mit den Asyldossiers stark belastet. Die Beratungen und Gespräche zeigen sich oft als sehr aufwändig und zeitintensiv. Auch die Kapazitäten der freiwilligen Arbeitsgruppe «MörFlü», welche kostenlosen Sprachunterricht und diverse Hilfeleistungen erbringen, können die Tätigkeit nicht mehr im gleichen Umfang wie noch vor einigen Jahren bewerkstelligen. Der Arbeitsgruppe gelang es in der Vergangenheit jedoch erfolgreich, Flüchtende mit ihrer Unterstützung in den Arbeitsmarkt zu integrieren und wichtige Kontakte herzustellen. Trotzdem finden viele Flüchtende ohne Hilfe lange keine Arbeit, stehen kaum in Kontakt mit der ansässigen Bevölkerung und bleiben von der Sozialhilfe abhängig.

Damit dieser Problematik entgegengewirkt und der Auftrag für die nachhaltige Integration wahrgenommen werden kann, möchte der Gemeinderat im Rahmen eines Pilotversuchs eine neue Stelle «Integrationsbeauftragte/r» schaffen. Die neue Stelle umfasst insbesondere folgende Tätigkeitsbereiche:

• Information von ausländischen Staatsangehörigen (in erster Linie Asylsuchende)
• Beratung und Begleitung bei der Arbeitssuche
• Vermittlung zu verschiedenen Angeboten
• individuelle Beratung in Form von Sprechstunden
• Koordination der sozialen Integration durch geeignete Vernetzung im Dorf

Dadurch können Asylsuchende vernetzt, im Bestfall in den Arbeitsmarkt integriert werden und sind damit schneller unabhängig von der finanziellen Unterstützung der Gemeinde und sie erlernen unsere Sprache schneller. Durch die Integration im Dorf findet zudem ein gesellschaftlicher Prozess statt.

Die Bürgerschafft stimmte im Rahmen der Genehmigung des Budgets 2024 einem Betrag von Fr. 45'000.00 für die Stelle zu. Das Pensum der/des Integrationsbeauftragten umfasst einen Umfang von 40% und ist befristet auf drei Jahre.

Der Gemeinderat ist überzeugt, dass mit dieser neuen Stelle der Asylbereich professionalisiert und optimiert wird.