
Neophytenbekämpfung
Die Wildflora der Schweiz ist dynamisch und besteht nicht nur aus einheimischen Arten, sondern zu fast 20 Prozent auch aus exotischen Arten. Exotische Arten stammen aus anderen Teilen Europas oder sogar von anderen Kontinenten. Viele dieser Arten wurden in den letzten 500 Jahren (absichtlich oder unabsichtlich) vom Menschen eingeführt. Wenn sie sich auch ausserhalb der Gärten in der Natur vermehren und selbst erhalten können, werden sie als Neophyten (neue Pflanzen) bezeichnet. Diese Arten sind möglichst frühzeitig mit geeigneten Massnahmen zu regulieren.
Gefahren und Probleme
- Invasive Neophyten verbreiten sich unkontrolliert.
- Sie verdrängen einheimische Pflanzen und Tiere.
- Sie beeinträchtigen naturnahe Lebensräume.
- Sie verändern das Landschaftsbild.
Die Gemeinde Mörschwil geht zurzeit gegen ein inzwischen berühmt-berüchtigtes Unkraut vor: das Einjährige Berufkraut. Einzelne Pflanzen sollten möglichst vor dem Blühen mitsamt Wurzel ausgerissen werden. Mähen alleine reicht nicht, da die Pflanze nach wenigen Wochen wieder zu blühen beginnt. Blühende Pflanzen müssen sofort in einen Kehrrichtsack gefüllt und der Kehrichtverbrennung zugeführt werden. Nur nicht-blühende Pflanzen dürfen kompostiert oder als Grüngut entsorgt werden.
Der hohe Blütenstand mit mehreren Blüten zeigt, dass es sich nicht um ein Gänseblümchen handelt, sondern um das Einjährige Berufkraut.
Die Gemeinde Mörschwil geht zur Bekämpfung invasiver Arten als gutes Beispiel voraus und setzt auf Biodiversität. Die Liegenschaften bzw. Grünflächen der Gemeinde Mörschwil erhalten in den nächsten Jahren diverse ökologische und nachhaltige Aufwertungen. Damit wird die Vielfalt im öffentlichen Raum gefördert. Auch Privatpersonen können mit wenig Arbeit Grosses Bewirken, indem sie die einheimische Artenvielfalt stärken.
Tipps für den eigenen Garten
- Einheimische Stauden, Sträucher und Bäume wählen. Damit werden Lebensräume für eine Vielzahl einheimischer Tierarten geschaffen.
- Auf artenarme Hecken aus Thuja und anderen exotischen Sträuchern verzichten.
- Zur Förderung von Insekten Blumenwiesen anstelle von eintönigen Rasen säen.
- Auf Mähroboter verzichten und Krautsäume stehen lassen, um der Vielfalt an Pflanzen und Tieren eine Chance zu geben.
- Stein-, Ast- und Laubhaufen als Lebensraum und Rückzugsort für Tiere bauen.
- Schotterflächen und Trockenmauern für sonnenhungrige Tiere und Pflanzen anlegen.
- Bewusst auf giftige Pflanzenschutzmittel und andere Gifte (Fungizide, Pestizide etc.) verzichten.
Weitere Informationen zur einheimischen Artenvielfalt sind aus dem Flyer ersichtlich.
Flyer Artenvielfalt im Garten.pdf (sg.ch)
Bei Fragen zur Neophytenbekämpfung steht Ihnen die Gemeinderatskanzlei Mörschwil oder das Amt für Natur, Jagd und Fischerei gerne zur Verfügung.
Zugehörige Objekte
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Praxishilfe invasive Neophyten Ausgabe 2020 (PDF, 5.73 MB) | Download | 0 | Praxishilfe invasive Neophyten Ausgabe 2020 |