Pfadiheim - Umnutzung und Sanierung Wohnhaus Vers. Nr. 151, Huebstrasse 19a, als Vereinslokal für Pfadi Jürg Jenatsch

6. März 2025

Die Bürgerschaft stimmte an der Bürgerversammlung vom 25. März 2024 dem Erwerb des Grundstücks Nr. 113, Huebstrasse 19a, Mörschwil mit einer Fläche von gesamthaft 2'503 m2 zum Betrag von Fr. 2'550'000.-- zu. Das Grundstück umfasst ein Wohnhaus mit zwei Einheiten (Vers. Nr. 151/152), ein Schopf (Vers. Nr. 153), eine Scheune (Vers. Nr. 154) und eine Remise (Vers. Nr. 155). Das Wohnhaus und der Schopf sind als Kulturobjekt in der Schutzverordnung aufgeführt und bleiben bei einer Neuüberbauung bestehen. Das Grundstück befindet sich vollumfänglich in der Kernzone (Bauzone), direkt angrenzend an die Landwirtschaftszone.

Der Gemeinderat hat bereits im Gutachten zum Erwerb des Grundstücks darüber berichtet, dass er sich vorstellen kann, die Räumlichkeiten im Wohnhaus Vers. Nr. 151 inskünftig als Vereinslokal für die Pfadi Jürg Jenatsch zu verwenden. Die Pfadi ist seit langer Zeit auf der Suche nach einem neuen Standort. Aktuell belegt die Pfadi im Sinne einer Zwischenlösung den ehemaligen Kindergarten Häftlibach. Dieses Gebäude wird demnächst für eine neue Kindertagesstätte weichen müssen. Der 2014 durch die Pfadi geplante Neubau eines Pfadiheims mit Gesamtkosten von Fr. 700‘000.-- im Gebiet Waldhof wurde durch Rechtsverfahren gestoppt. Der Gemeinderat hat nach Vornahme von rechtlichen Abklärungen und in Absprache mit der Pfadi entschieden, auf die Einzonung des Gebiets «Waldhof» zu verzichten und andere Standorte zu prüfen. Die Bürgerschaft hatte 2014 einen Kredit von Fr. 460‘000.-- für die Unterstützung des Bauvorhabens der Pfadi gesprochen. Weil das Projekt nicht realisiert werden konnte, wurde der Kredit hinfällig.

Der Gemeinderat und die Pfadi erachten den Standort Hueb insbesondere aufgrund der guten und peripheren Lage, der sicheren Erschliessung, vieler geeigneter Räumlichkeiten, des attraktiven Aussenraums und der zusätzlich verfügbaren Lagerflächen als geeignet für die Pfadi. Zudem bleibt das denkmalgeschützte Wohnhaus auch bei einer künftigen Überbauung des Gebiets bestehen und es könnte damit für die Pfadi eine langfristige Lösung gefunden werden.

Im Jahr 2024 liess der Gemeinderat durch die Firma ateBO AG, Steinach, Bestandespläne vom Wohnhaus Vers. Nr. 151/152 und eine Variantenstudie für die Umnutzung der Räumlichkeiten im Wohnhaus Vers. Nr. 151 in ein Pfadiheim erarbeiten. Die Projektausarbeitung erfolgte in enger Absprache mit der Pfadi.

Das Projekt sieht vor, dass aus statischen Gründen und im Sinne einer längerfristigen Nutzung die Kellerdecke im Wohnhaus Vers. Nr. 151 saniert wird. Ebenfalls erfolgt der Einbau einer Heizung (Luft-/Wasser-Wärmepumpenanlage) mit neuen Radiatoren und Bodenheizung im Erdgeschoss. Diese ist so ausgelegt, dass sie auch die Wohnung im anderen Hausteil (Vers. Nr. 152) heizen könnte, welche zurzeit elektrisch beheizt wird. Im Weiteren erfolgt neu eine klare Trennung (inkl. Brandschutzwand) zwischen der vermieteten Wohnung (Vers. Nr. 152) und den Pfadiräumlichkeiten (Vers. Nr. 151). Hierzu ist das WC im Erdgeschoss und das Bad im Obergeschoss zurückzubauen und die Räumlichkeiten der Wohnung zuzuschlagen. Bei einem künftigen Umbau der Wohnung kann dadurch ein Mehrwert erzielt werden. Das Erdgeschoss umfasst neu eine geräumige Garderobe, eine einfache Küche und einen grossen Aufenthaltsraum. Im Obergeschoss erfolgt der Einbau einer neuen Sanitäranlage und eine Anpassung beim Treppenzugang. Die bestehenden Zimmer können als Gruppenräume verwendet werden und erfordern keine grösseren Anpassungen. Im Dachgeschoss, welches über beide Wohnhausteile (Vers. Nr. 151 und 152) verläuft, aber nur vom Wohnhausteil Vers. Nr. 151 her zugänglich ist, erfolgen Schallschutz- und Brandschutzmassnahmen gegen die Wohnung sowie der Einbau eines neuen Fensters inkl. Absturzsicherung in der bestehenden Öffnung. Zudem werden Dach und Wände auf Kosten der Pfadi isoliert.

Im Schopf (Vers. Nr. 153), welcher als Materiallager für die Pfadi dient, ist die Reparatur des Bodens, der Ersatz der Fenster sowie der Einbau einer neuen Treppe vorgesehen. Zudem sieht das Projekt eine öffentlich zugängliche WC-Anlage für die neue Grillstelle vor. Es ist beabsichtigt, dass die Grillstelle auch der Bevölkerung auf Reservation hin zur Verfügung steht.

In das Budget 2025 wird ein Bruttokredit von Fr. 450'000.-- für die Sanierung der Liegenschaft Huebstrasse 19a aufgenommen. Weil die Liegenschaft im Finanzvermögen gehalten wird, belastet der Kredit die Erfolgsrechnung und nicht die Investitionsrechnung der Gemeinde. Die Pfadi Jürg Jenatsch beteiligt sich mit einem Betrag von rund Fr. 40'000.-- an den Zusatzarbeiten (Isolierung Dachgeschoss, Einbau von Schränken und Regalen). Zudem hat die Pfadi die Aussenraumgestaltung inkl. Erstellung der Grillstelle auf ihre Kosten auszuführen. Die Gesamt-Investition seitens Pfadi beträgt damit rund Fr. 70‘000.--.

Mit den Arbeitsvergaben sowie den Umbauarbeiten soll nach Zustimmung der Bürgerschaft und Vorliegen der Baubewilligung gestartet werden.

Der Gemeinderat ist überzeugt, dass mit den Sanierungsarbeiten und der Umnutzung des Wohnhausteils Vers. Nr. 151 eine langfristige und nachhaltige Lösung für die Pfadi geschaffen werden kann.

Huebstrasse 19a